MeMo Yoga – von Henriette Miklós
Ganzheitlicher Meridianyoga auf der Basis der Meridiane aus der Shiatsu-Praxis
Einleitung
Ich habe mein Shiatsu- Diplom 2006 erhalten und arbeite seitdem als ShiatsuPraktikerin. Bezieht man die Zeit als Shiatsu-Schülerin i.A.u.S. mit ein, behandle ich also seit 13 Jahren, und das voller Begeisterung – immer noch und immer wieder aufs Neue. Der Aufbau einer finanziell tragfähigen Shiatsu-Praxis verläuft bei jedem anders, bei mir hieß es zunächst Shiatsu am Arbeitsplatz in einem Angestelltenverhältnis
mit wenigen Stunden, nebenbei zarter Aufbau einer Praxis zunächst bei mir zu Hause, dann in einer Gemeinschaftspraxis als Mitbenutzerin, schließlich in eigener Praxis mit Partnerin und dann als „Chefin“ meiner Praxis mit Mitbenutzerinnen. Mir hat Shiatsu zu geben trotz aller Freude nie ausschließlich zum Lebensunterhalt gereicht: Die meiste Zeit war ich mit wenigen Stunden als Basis irgendwo angestellt. Erst vor ca. einem Jahr habe ich mich in die komplette Selbständigkeit gewagt.
Und das auch „nur“ mit einem zweiten Standbein, das mir nicht von selbst gewachsen ist, sondern das ich entwickelt habe und als Unterrichtende immer weiter entwickeln möchte. Diesen Teil meiner Existenzgrundlage will ich hier beschreiben: „MeMo Yoga“, ganzheitliche aktive Shiatsu-Meridianarbeit auf der Basis der Meridiane aus der Shiatsu-Praxis.
Abgesehen vom finanziellen Druck gab es ein weitaus motivierenderes und lichteres Motiv, nämlich meinen Bewegungsdrang, den ich natürlich auch einfach in der Freizeit hätte befriedigen können. Das Ziel war, mehr Bewegung in meinen Arbeitsalltag zu holen. Die Shiatsubehandlungen, die ich schon Jahre bekomme, habe ich zur Umgehung meines „inneren Schweinehundes“ ja schließlich auch in
meinen Arbeitsalltag integriert – als Intervision, Vernetzung und kollegialen Austausch. Berufliche Verbindung mit dem persönlichen Wohlbefinden verpflichtet eben zu Regelmäßigkeit – mich zumindest!
Als ich vor etwas mehr als 3 Jahren eine Fortbildung in Lu Jong , einer alten tibetischen Bewegungslehre zur Heilung von Körper und Geist, bei Tulku Lobsang besuchte, stellte sich ein Schalter bei mir um: Ich wollte meine vielen körperlichen „Vorbildungen“ – ich beschreibe sie unten gleich genauer- einmal aus der Perspektive der Meridiane betrachten, analysieren und zu einer Erweiterung der Makko-Ho-Übungen zusammen tragen. Den mentalen Anteil, der eine Besonderheit in „MeMo Yoga“ ist, zog ich aus meinem 2-jährigen Zertifikatslehrgang in „Kontemplativer Psychologie“, einer Weiterbildung in Achtsamkeit, Meditation und Mitgefühl im Kontext der psychologisch-therapeutischen und sozialen Arbeit. In
diesem Rahmen kam ich außerdem in Kontakt mit tibetischen Yoga-Übungen. Die Idee stand einfach da: Meridianarbeit von der Matte zu heben, aus der für Klienten passiven Behandlung in die Aktivität der Teilnehmer zu kommen. Aus dem Einzelsetting zu Gruppen. Aus dem Praktiker-Seiza in Unterrichts-Haltungen.
Ganz plötzlich und völlig organisch war „MeMo Yoga“ entstanden. Ein paar Monate später hielt ich den ersten Unterricht im Yoga Zentrum in Mistelbach. Das mache ich nun seit drei Jahren – ebenfalls mit viel Freude, Motivation und Neugier. Als Inspiration dien(t)en mir folgende Quellen:
* Die 6 Makko-Ho-Übungen habe ich natürlich wie alle Shiatsu-Schülerinnen in
der Schule kennengelernt. Dies ist die kleinste Basis von MeMo Yoga.
* Pencak Silat, eine indonesische Kampfkunst, die ein reichhaltiges Repertoire an Dehnübungen an den Anfang und ans Ende jeder Stunde stellt, betreibe ich seit 12 Jahren in meiner Freizeit. Dehnung, Kraft, Reflextraining und der Einsatz einer harmonischen Atmung spielen hier große Rollen.
* Die Fortbildung in Lu Jong , einer alten tibetischen Bewegungslehre zur Heilung von Körper und Geist, bei Tulku Lobsang, habe ich bereits erwähnt.
* Ebenso die 2-jährige Fortbildung „Kontemplative Psychologie“, der ich neben einer ausgefeilten Gesprächstechnik den besonderen Schatz an angeleiteten Meditationen am Anfang der Stunden verdanke.
* Bei meiner langjährigen psychosozialen Arbeit mit chronisch psychisch Erkrankten war mir immer wichtig, die Teilnehmer zur selbstermächtigenden Handlungen zu motivieren. Gruppen auf eine achtungsvolle, fördernde aber auch lenkende Art anzuleiten wurde mir hier täglich Brot. Der Sprung zum
Unterricht war nicht weit.